Bereits geringe Mengen bestimmter Lebens- und Genussmittel können bei Hund und Katze zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Verantwortlich dafür sind u.a. Unterschiede bei der Verstoffwechselung sowie beim Körpergewicht der Tiere im Vergleich zum Menschen. Welche Risiken für Hund und Katze im einzelnen bestehen, soll die nachfolgende Übersicht zeigen.
Milch & Milchprodukte:
Durch
die Aufnahme von Milch kommt es zwar nicht zu Intoxikationen, der
Laktosegehalt der Milch (ca 5g/100ml) kann aber zu einer osmotisch
bedingten Diarrhöe (=Durchfall) führen. Milchzucker
wird von erwachsenen Hunden und Katzen im Dünndarm nicht vollständig
abgebaut und kann somit in den Dickdarm gelangen, wo er bei übermäßiger
Aufnahme zu Fehlgärungen führt, verbunden mit Durchfall und weichem Kot.
Schokolade und Kakaoprodukte:
Schokolade
enthält Theobromin, das wie das Coffein zur Gruppe der Methylxanthine
gehört. Methylxanthine wirken sowohl auf das Herz-Kreislauf-System wie
auch auf das Zentrale Nervensystem. Schon 4 bis 15 Stunden nach Aufnahme
zeigen sich Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Luftnot, Nervosität,
Aufregung, unwillkürliches Muskelzittern, Herzrasen und
Herzrhytmusstörungen, Krämpfe, Koma.Mitunter treten auch Nierenschädigungen auf.
Macadamia-Nüsse:
Nach
Aufnahme von Macadamia-Nüssen zeigt sich beim Hund ein Syndrom, dessen
Mechanismus bisher unklar ist. Bereits innerhalb der ersten 12 Stunden
nach Aufnahme kommt es zu Schwierigkeiten beim Aufstehen und Laufen.
Dabei sind vorallem die Hintergliedmaßen betroffen. Folgende allgemeine
Symptome können festgestellt werden: Erbrechen, Muskelzittern, erhöhte
Körpertemperatur, kolikartige Beschwerden, Lähmungen, Steifheit, blasse
Schleimhäute, u.a. .
Weintrauben und Rosinen:
Sowohl
in den USA als auch in Großbritannien wurde immer wieder von Fällen
berichtet, bei denen Hunde nach Aufnahme von Weintrauben oder Rosinen
schwere Vergiftungen gezeigt haben. Symptome waren unter anderem
Durchfall, Erbrechen, Koloken, Appetitlosigkeit, Lethargie. In einigen
Fällen kam es zu einem völligen Nierenversagen. Da es sich bei den
Weintrauben um verschiedene Sorten handelte und auch unterschiedliche
bzw. gar keine Spritzmittel Anwendung fanden, ist davon auszugehen, dass
die Frucht selbst die Vergiftungserscheinungen ausgelöst haben muss.
Zwiebeln & Knoblauch:
Im
Gegensatz zum Menschen kann es beim Hund nach der Aufnahme von zwiebeln
und Knoblauch zu Vergiftungen kommen. Knoblauch gehört wie die Zwiebel
zur Gruppe der Zwiebelgewächse, die u.a. den schwefelhaltigen
Inhaltsstoff Allylpropylsulfid enthalten. Dieser schädigt die Membran
der Erythrozyten und führt somit zur Zerstörung der roten
Blutkörperchen. Als Folge kommt es zur Blutarmut, der sogenannten
Heinz-Körperchen-Anämie. Bei
Hund und Katze gehören Erbrechen und Durchfall zu den ersten Symptomen
nach Aufnahme von Zwiebeln. Nach 1-3 Tagen zeigen sich die Symptome der
Blutarmut durch Abmagerung, Schwäche, blassen Schleimhäuten, usw. .
Xylit:
Der Zuckeraustauschstoff Xylit gehört chemisch gesehen zu den
fünfwertigen Alkoholen. Xylit wird im Dünndarm resorbiert und in der
Leber verstoffwechselt. In erster Linie wird diese Substanz als
Zuckeraustauschstoff in Narhungsmitteln für Diabetiker eingesetzt.
Daneben findet er aber auch Anwendung in der Süßwarenindustrie
(Kaugummis, Bonbons, Zahnpasta, etc.).Neben
drastischen Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel schädigt Xylit nach
der Aufnahme auch die Leber. Symptomatisch zeigen betroffene Tiere
Erbrechen, Lethargie, punktförmige Hautblutungen, flächenhafte
Hautblutungen und Blutungen im Magen-Darm-Trakt.
Quelle: Kleintier Konkret - © Enke Verlag, Ausgabe 05.2008 - 11.Jahrgang
Dr. med. vet. Tatjana Rusch | Prakt. Tierärztin
Zusatzbezeichnungen: Akupunktur, Homöopathie, Verhaltenstherapie und Tierschutzkunde (Kleintiere)
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